Ausstellung vom 5. März bis einschl. 4. April 2017
Vor 50 Jahren begann Ann Reder ihr Studium der Bildhauerei in der frankfurter Hochschule für bildende Künste Städelschule bei Professor Michael Croissant. – Beworben hatte sie sich dort allerdings mit einer Mappe Bilder! Professor Croissant erkannte, in denen ihm vorgelegten Ar-
beiten, die Gabe der Bildhauerin und ermöglichte so das Studium.
Ann Reders Arbeiten sind klare, einfache, kompakte Gebilde – aus Sperrholz und dem bieg-
baren Pappelholz – mit glatter Oberfläche; keine Struktur lenkt ab. Ruhe ausstrahlend, aber vol-
ler Energie, die den Betrachter in die Bewegung hinein versetzt.
Ann Reders Arbeiten sind Konkrete Kunst. Sie abstrahieren nicht die Naturphänomene ihrer
Heimat Norwegen (in Form und Farbe) oder der Fibonacci-Spirale, die runde Körper nach mathe-
matischen Berechnungen in Sektoren unterteilt.
Noch einmal: all diese Phänomene werden von der Künstlerin Reder nicht abstrahiert, sondern
sind ausschließlich Anregung! (Zitat Max Bill:) “… Konkrete Kunst ist in ihrer Konsequenz der reine Ausdruck von harmonischem Maß und Gesetz. Sie ist real und geistig, unrealistisch und dennoch naturnah. …”
Bei den Arbeiten Reders, die an der Wand montiert sind, handelt es sich scheinbar um Reliefs, die sich in den Raum neigen. Allerdings existiert diese Wölbung auch rückseitig! Oft sind die Rückseiten eingefärbt, sodass ein Farbschein an der Wand und um das Objekt wahrgenommen wird. Dieser Farbschein ist so diskret, dass der Betrachter zunächst von einer optischen Täuschung ausgeht!
Die Bewegungen in Ann Reders ruhigen Arbeiten entstehen durch die sanfte Beugung nach vorne
und nach hinten, durch die Wertigkeit in der Aufteilung der einzelnen Flächen innerhalb eines Ob-
jektes. Es ergeben sich Bereiche, die mehr Licht aufnehmen, als andere. Dieses Phänomen macht die Bewegung noch klarer. Der Einsatz der reinen Farben, oft in Abstufungen, unterstützt ebenfalls.
Die Stelen geben dem Betrachter die Möglichkeit (durch Herumgehen), sich von den spannenden Flächenverhältnissen, dem sanften Licht-/Schatten-Verhältnis und der Aufteilung in Farbwerte überzeugen zu lassen.
Ann Reder möchte, dass kein Zweifel entsteht, keine Deutelei!
(Zitat Theo van Doesburg:) “… Gestaltung mit reinen Mitteln, die sich selbst bedeuten und so bedeutet das Werk auch nur sich selbst. …”
Vita:
1946
wurde Ann Reder in Tromsø (Norwegen) geboren, sie lebt und arbeitet in Frankfurt am Main
1967 – 1972
Studium der Bildhauerei an der Hochschule für bildende Künste Städelschule in Frankfurt am Main, Prof. Michael Croissant
1977 – 2011
Lehrauftrag für Bildhauerei und künstlerische Mitarbeiterin an der Abendschule der Hochschule für bildende Künste Städelschule in Frankfurt am Main
1978
Stipendium der Bundesrepublik Deutschland für die Cité des Arts in Paris (Frankreich)
1988
Stipendium für das Künstlerhaus, Edenkoben/Pfalz
Modell-Ankauf (Wettbewerb für die jüdische Gedenkstätte Börneplatz), Frankfurt am Main
1990
Preis der Stiftung Skulpturenpark Seestern in Düsseldorf
2015
Ilse-Hannes-Kunstpreis für bildende Künstler, Frankfurt am Main
2016
1.Preis im Wettbewerb Philipp-Reis-Kreisel, Friedrichsdorf/Taunus
Arbeiten befinden sich privaten und öffentlichen Sammlungen:
u.a.
Arp-Museum, Bahnhof Rolandseck, Remagen
Deutsche Bank, Frankfurt am Main
Städel Museum, Frankfurt am Main
Bibliografie:
1983
Was da ist in Frankfurt (Eichborn Verlag, Frankfurt am Main)
1993
Künstlerhaus Edenkoben (Pfälzische Verlagsanstalt, Landau)
Strategien des Erinnerns – der veränderte Denkmalbegriff in der Kunst der 80er Jahre / Christoph Heinrich (Verlag Silke Schreiber, München)
viele Kataloge und Dokumentationen zu Ausstellungen
Einzelausstellungen:
1976
Kunstverein Frankfurt am Main (Dokumentation)
1981
Galerie Britta Heberle, Frankfurt am Main
1983
Universitätsmuseum, Marburg
Art Cologne mit Galerie Rothe, Heidelberg (Katalog)
1984
Galerie Britta Heberle, Frankfurt am Main (Katalog)
Galerie Rothe, Heidelberg
1986
Dominikanerkloster, Frankfurt am Main (Katalog)
Galerie von Laar, München
1989
Galerie Rothe, Heidelberg
Galerie Patio, Neu Isenburg
1991
Kunstmesse MIF II, Moskau / Stand City of Frankfurt (zs. m. Renate Sautermeister) (Katalog)
1993
Kunstverein, Marburg (Katalog)
Studio 51 der FAAG, Frankfurt am Main (Dokumentation)
Galerie Rothe, Frankfurt am Main
1996
Dominikanerkloster, Frankfurt am Main (Katalog)
1997
Galerie Karin Friebe, Mannheim
1998
Hamsun-Dagene, Museum Hamaroy (Nord-Norwegen) (Dokumentation)
Goethe-Institut, Oslo (Norwegen) (zs. m. L.M.Larsen)
1999
Galerie Annmarie Taeger, Frankfurt am Main
2000
Herrenhaus Edenkoben (als Bildhauer-Jurorin) (Katalog)
2002
Kunst aus Norwegen, Ausstellungshalle der Wolfgang-Goethe-Universität, Frankfurt am Main (zs. m. E.Grøtum)
Kunstinstallation, Arthur Andersen GmbH, Eschborn
2003
Galerie Karin Friebe, Mannheim
2005
Sonnabend-Galerie, Hofheim
Kunsttreppe im Hospital zum Heiligen Geist, Frankfurt am Main
2006
Dominikanerkloster, Frankfurt am Main (Katalog)
2007
Galerie im Künstlerhaus, Göttingen
2008
Kreishaus, Hofheim
2009
Galerie Rothe, Frankfurt am Main
2010
Galerie Friebe, St.Gallen (Schweiz)
2012
z.B. ROT, Galerie das Bilderhaus, Frankfurt am Main (zs. m. Peter Sarowy)
2013
Skulpturengarten, Darmstadt
2015
Galerie Kunstraum Bernusstraße, Frankfurt am Main (zs. m. Wanda Pratschke)
2016
neue Kunst in alten Mauern, Hambach/Neustadt an der Weinstraße
2017
Plastiken von Ann Reder, Galerie m50, Oberursel/Taunus
Ausstellungsbeteiligungen:
1971
Musée 2000, Luxemburg (Luxemburg) (Katalog)
1972
Deutscher Künstlerbund, Bonn (Katalog)
Haus der Kunst, München (Katalog)
1976
Plastiken auf der Ziegelhütte, Darmstadt (Katalog)
1977
Deutscher Künstlerbund, Frankfurt am Main (Katalog)
1979
Haus der Kunst, München (Katalog)
1980
mit den Händen sehen (Ausstellung für Blinde), Universitätsmuseum, Marburg und Museum für Kunsthandwerk, Hamburg (Katalog)
frankfurter Bildhauer in der Praunheimer Landstraße, Frankfurt am Main (Dokumentation)
1981
Mathildenhöhe, Darmstadt (Katalog)
1982
Galerie Below, Stuttgart
Frauenmuseum, Bonn
Hessische Landesvertretung, Bonn (Dokumentation)
1983
Galerie Timm Gierig, Frankfurt am Main (Dokumentation)
1984
19 junge Bildhauer der BRD, Skulpturenpark Seestern, Düsseldorf (Katalog)
Kunstlandschaft BRD – frankfurter Künstler, Kunstverein, München (Katalog)
Museum Folkwang, Essen
1985
Kunst in Frankfurt, Kunstverein, Frankfurt am Main (Katalog)
1986
Medium Zeichnung, Kunstverein, Frankfurt am Main (Katalog)
1987
die unsichtbare Plastik, Ziegelhütte, Darmstadt
Oktogon, Museum Wiesbaden (Katalog)
Kunstverein Speyer/Pfalz (Katalog)
1988
Oktogon, Kunstverein, Breda (Niederlande)
Galerie Rothe, Frankfurt am Main
Galerie Burk, Bad Nauheim
Galerie Rothe, Heidelberg
Künstlerhaus, Edenkoben/Pfalz
Stadtplanungsamt, Frankfurt am Main (Katalog)
1989
Art Frankfurt mit Galerie Rothe, Frankfurt am Main
der geschundene Mensch – Ausstellung zur 750-Jahr-Feier des Dom‘ St.Bartholomäus, Frankfurt am Main (Katalog)
1990
Art Frankfurt mit Galerie Rothe, Frankfurt am Main
Skulpturenstiftung Seestern, Düsseldorf
zur Kunst 1990 in Frankfurt, Karmeliterkloster, Frankfurt am Main (Katalog)
1991
Galerie Rothe, Heidelberg
7 Räume – 7 Wirklichkeiten, Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales, Wiesbaden
1992
Art Frankfurt mit Galerie Rothe, Frankfurt am Main
Art Aid, Raiffeisenhalle, Frankfurt am Main (Katalog)
1993
Artotheken in Deutschland
Artothek im Kunstverein, Bonn (Dokumentation)
Art Cologne mit Galerie Rothe, Heidelberg und Frankfurt am Main
1994
Art Frankfurt mit Deutsche Bank, Frankfurt am Main (Dokumentation)
Gabriele-Münter-Preis-Ausstellung, Frauenmuseum, Bonn (Katalog)
Flug, Fliegen, Reisen, Kunstverein, Langenhagen-Hannover (Dokumentation)
Stadt-Bild – Kunst nach 1945 in Frankfurt, Karmeliter-Kloster, Frankfurt am Main (Katalog)
1995
Mathildenhöhe, Darmstadt
Kunstpalast, Düsseldorf (Katalog)
Produzentengalerie, Leinwandhaus, Frankfurt am Main (Dokumentation)
1997
letzte Ausstellung, Frankfurter Aufbau AG, Frankfurt am Main
1998
Kunstförderverein, Weinheim
Skulpturenkabinett, Freiburg im Breisgau
Raum für Kunst, Frankfurt am Main
1999
Skulpturen und Landschaft, Lofer (Österreich)
Wasser – Wind – Wale, Galerie Kai Hilgemann, Berlin
2005
Papierarbeiten, Galerie Karin Friebe, Mannheim
2008
Michael Croissant und seine Schüler, Kunstverein, Speyer/Pfalz (Katalog)
2010
Sammlung Meerwein, Kunstverein, Augsburg
2011
entre temps, Galerie Friebe, St.Gallen (Schweiz)
2012
Künstlerfreunde, Kunstverein, Speyer/Pfalz
2013
embodying colour, Kunsthalle, Wiesbaden (Katalog)
BLAU, Galerie m50, Frankfurt am Main
2014
Bildhauer der Galerie, Galerie Rothe, Frankfurt am Main
Art by friends, Städtische Galerie, Dreieich-Sprendlingen
ROT, Galerie m50, Frankfurt am Main
Petersburger Hängung I, Galerie m50, Frankfurt am Main
multiple art, Zürich (Schweiz)
embodying colour, Vasarely Museum, Budapest (Ungarn)
2015
embodying colour, Künstlerhaus Metternich, Koblenz
Sammlung Timm Gierig, Galerie Schwind, Frankfurt am Main
Gartenträume, Strieffler-Haus, Landau in der Pfalz
Sammlung Meerwein, Arp-Museum, Bahnhof Rolandseck, Remagen (Katalog)
2016
Petersburger Hängung II, Galerie m50, (jetzt:) Oberursel (Taunus)