24.03. – 03.04.2012
Einführung: Jürgen Steinmetz MA
Am Stein, hier der Marmor, interessiert die (1939 in Kassel geborene) Künstlerin
– wie sie selbst ausdrückt – seine Eigenart, seine Schönheit, aber auch der
Widerstand, den er ihr entgegensetzt. Die Form und die Farbe fordern sie heraus.
Entstanden sind u.a., wie hier präsentiert, schlanke glatte Stelen – von Gisela
Weber „Zeichen“ genannt.
Die gelernte Goldschmiedin erschafft Skulpturen, die fast fragil wirken. Durch
diese Fragilität wird die Eigenschaft des Materials Stein fast aufgehoben;
aber sie lässt das Licht den Skulpturen-Körper völlig durchdringen. Gerade das
macht diese Skulpturen der Künstlerin Gisela Weber so besonders.
Am idealsten wäre es, die feinen Stelen würden dem Boden „entwachsen“. Da dies
selten möglich ist, wählt die Künstlerin Fundamente aus, die – in Material und
Farbe – zum Marmor in Kontrast stehen: u.a. Beton, Spiegelscherben, auch
Schiefer.
Schlanke, glatte, lichtdurchflutete Stelen, die ihren Raum beanspruchen, sich im
Raum behaupten, Korrespondenzen – zum Betrachter und untereinander – auf-
bauen und einladen zum Sehen und Begreifen (im wahrsten Sinne).
1939
Geburt in Kassel
1956 – 1960
Silberschmiede-Lehre (staatl. Zeichenakademie / Hanau)
1966
Fachschulabschluss (staatl. Zeichenakademie / Hanau)
Goldschmiedemeisterin
1969 – 1981
Tätigkeit als freischaffende, selbständige Künstlerin und Gold-
schmiedin in Schlangenbad (Taunus)
1974 – 1978
Studium der Kunst- und Werkerziehung (Johannes Gutenberg-
Universität /Mainz) mit 1. und 2. Staatsexamen (1978 und 1980)
lebt und arbeitet, als freischaffende Künstlerin, in Frankfurt am Main
1982
Stipendium des Landes Hessen für Bildhauerei (Cité des Arts /
Paris)
seit 1983
Teilnahme an Bildhauersymposien in Carrara, Kärnten,
Bad Orb, Civitella d’Agliano, Eschborn
Einzelausstellungen (Auswahl):
1987
Zeichen – Ort und Zeit, histor. Gelände am Dom (Frankfurt am
Main)
1988
Studio Berggemeinde (Frankfurt am Main)
Galerie Foto-Medium-Art (Wroclaw / Polen)
kommunale Galerie im Leinwandhaus (Frankfurt am Main)
Galerie Symbol (Köln)
1989
Galerie Rehberg (Mainz)
Galerie der Künstler (Frankfurt am Main)
1990
Galerie Rehberg (Mainz)
1992
Stadtmuseum (Eschborn)
1995
Schirn-Kunsthalle (Frankfurt am Main)
Heidelberger Kunstverein
Galerie der Gegenwart (Wiesbaden)
Produzentengalerie im Leinwandhaus (Frankfurt am Main)
1996
(zs. mit Robert Preyer) Galerie Pabst (Frankfurt am Main)
Galerie Rehberg (Mainz)
1997
Buchmesse Frankfurt am Main (vertreten von Galerie Pabst)
1998
Galerie Pabst (Frankfurt am Main)
Kunstverein (Friedberg)
1999
Galerie Pabst (Frankfurt am Main)
2012
Skulpturen aus 26 Jahren, Galerie m50 (Frankfurt am Main)
2017
vom Licht gestreift: Himmelskörper und Erdenstele (zs. mit Aloys Rump),
Kunstraum Bernusstraße (Frankfurt am Main)
2018
Stele und Zeichnung, Galerie Rehberg (Horn)
2019
Gisela Weber – heute und zurück, AusstellungsHale 1A Schulstraße (Frank-
furt am Main)
2020
horizontal : vertikal (zs. mit Agnes Rossa), Galerie m50 (Oberursel)
Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl):
1980
Plastiken auf der Ziegelhütte (Darmstadt)
1983
Salon du Mai, Espace Cardin (Paris)
1983 – 1986
große Kunstausstellung NRW (Düsseldorf)
1984
Künstlerinnen-Forum Gedok (Karlsruhe
1986
Erotik, Frauenmuseum (Bonn)
1987 – 1990
Kunst in Frankfurt
Tanzplatz der Musen, Frauenmuseum (Bonn)
1994
Stadtwerker, Leinwandhaus (Frankfurt am Main)
Stadt-Bild, Galerie im Karmeliterkloster (Frankfurt am Main)
zwischen Kunst und Handwerk, Goldschmiedehaus (Hanau)
1996
Art 96 – the London contemporary Art Fair (vertreten von Galerie
Pabst)
1998
Kunst im Bethmann-Hof (vertreten von Galerie Pabst) (Frankfurt am
Main)
25 Jahre Galerie Rehberg (Mainz)
2000
10 Jahre Galerie Pabst (Frankfurt am Main)
Schrift, Kunstverein Eisenturm (Mainz)
2001
Galerie in Rheinland-Pfalz (vertreten von Galerie Rehberg), Kunst-
verein (Ludwigshafen)
2012
weiß und schwarz, Galerie m50 (Frankfurt am Main)
2014 u. 2016
Petersburger Hängung I u. II, Galerie m50 (Frankfurt am Main)
2017
genau dazwischen daneben und anderswo (zs. mit Astrid Lincke-
Zukunft, Ann Reder, Heide Weidele), Kunstverein Bad Nauheim
(Bad Nauheim)
2018
Petersburger Hängung III, Galerie m50 (Oberursel)
seit 1990 reiche Bibliografie
Fotos: © Colette Lemcke