Dieter Oehm

Skulpturen
Ausstellung: 06.11.2010 –
07.01.2011
Einführung: Dr.Stephan Mann (Museum Goch)

Dieter Oehms Skulpturen stehen in der Tradition der klassisch-abstrakten Bildwerke.
Dieter Oehm wurde 1947 in Bad Hersfeld geboren. Er studierte (1968/’69) in der Werk-
kunstschule (heute: HfG) / Offenbach am Main, von 1969 – ’74 studierte er in der Städel-
schule / Frankfurt am Main Bildhauerei bei Prof. Michael Croissant (Meisterschüler), Kunst-
theorie bei Prof. Dr. Raimer Jochims und Druckgrafik bei Prof. Christian Kruck.
Von 1974 – ’76 studierte Oehm Pädagogik (Diplom) in der Johann Wolfgang Goethe-Uni-
versität / Frankfurt am Main. Dieter Oehm lebt und arbeitet in Bad Vilbel (Hessen) und in
Hohenlohe (Baden-Würtemberg).
Aufgebaut aus kubischen Formen, bilden die Skulpturen komplexe Gefüge aus materiell
definierten und frei bleibenden Bereichen. Einer eigenen Tektonik gehorchend, fügen sich
diese beiden Bereiche in ein fragiles – fast instabil wirkendes – Gleichgewicht. Besonders
augenscheinlich ist dies bei Oehms hoch aufragen-den Stab- und Flächenfiguren, die in
ihrem Maß und in ihrer vertikalen Ausrichtung ebenso, wie in ihrer Verteilung von Masse
und Volumen, ausgewogen sind.
Die im Raum freistehenden Skulpturen, aus Holz oder Stein, scheinen aus additiv zusam-
men gesetzten Elementen zu bestehen. Tatsächlich aber sind sie subtraktiv aus einem Block
heraus gearbeitet. Der Künstler nutzt dabei alle Möglichkeiten des Materials.
Die fragile Balance und die innere Spannung lässt eine Energie entstehen, die sich dem
Betrachter sofort vermittelt.
Durch das Verschieben der einzelnen Massen, durch das Verziehen der Volumina entsteht
das Spannungsverhältnis von geschlossener Form und raumbezogener Komposition und die
Steigerung der Dynamik der gesamten Figur. Oehm stellt die Frage der Ponderation und der
Proportionalität neu.
Eine Skulptur nimmt Raum ein und verdrängt Raum. Bemerkenswert ist, dass der Bildhauer
Dieter Oehm die Verwandlung des Massiven in das räumlich Offene erreicht; durch die Flächen-
staffelung der Kuben und Stäbe. Sowohl in den Stelen, als auch in den massebetonten Arbeiten,
ist die Absprache zwischen den Volumen von asketisch-konkreter Strenge.
Dieter Oehm äußert: „Ich selbst möchte in meiner Arbeit erkennen und nicht wiedererkennen.“
Das kann nur gelingen, weil der Bildhauer in Dialog tritt mit seiner Arbeit und Freude daran hat,
dass jede Arbeit auch einen Erkenntnisgewinn bringt.
Diese Freude überträgt sich auf den Betrachter, der visuell und haptisch die Skulpturen ertastet.

Gabriele Wittner
verwendete Quellen: Dr. Beate Frosch Dieter Oehm Katalog Leßmann & Lenser Galerie (1997),
Dr. Friedhelm Häring zur Ausstellung im Dominikanerkloster (1998), Ben Reichardt Im Dialog
mit dem Kunstwerk
(2010)

1968-’69:  Studium in der Werkkunstschule (heute: HfG) / Offenbach am Main
1969-’74: Studium der Bildhauerei bei Prof.Michael Croissant (Meisterschüler),
Städelschule / Frankfurt am Main
Studium der Kunsttheorie bei Prof.Dr.Raimer Jochims, Städelschule / Frankfurt am Main
Studium der Druckgragfik bei Prof.Christian Kruck, Städelschule / Frankfurt am Main
1969: Lehrauftrag für Druckgrafik, Städelschule / Frankfurt am Main
1973: Arno Leißer-Preis
1974-’76: Studium der Pädagogik, Johann Wolfgang Goethe-Universität /
Frankfurt am Main (Abschluss mit Diplom)
seit 1976: Lehramt für plastisches Gestalten und Zeichnen, staatlichen Akademie Hanau
1.Preis Landes-Bildhauerwettbewerb bewegter Stein / Wiesbaden
1985: Gastdozent in der Hochschule für Gestaltung / Offenbach am Main
1987: 2.Preis Skulpturen-Wettbewerb mit Platzgestaltung für den Campus der Fachhochschule Fulda (in Zusammenarbeit mit Landschafts- und Gartenarchitekt Heise, Frankfurt am Main)
1992: Projekt Skulptur und Landschaft / Hohenlohe
1999: Kunstbuch (Erstveröffentlichung)
2002: 1.Preis Wettbewerb für Granitskulptur (intern. Bildhauersymposium / Yach (Landkreis Emmedingen)

Einzelausstellungen (Auswahl):
1976: Galerie Ostertag / Frankfurt am Main
1977: Studio Berggemeinde / Frankfurt am Main
1979: Oberhessisches Museum / Gießen
1982: Installation und Skulptur Dominikanerkloster / Frankfurt am Main (Katalog)
1985: Galerie Katrin Rabus / Bremen
1985: Wasserfarbenbilder Eremitage / Bayreuth
1987: Grünanlage vor der Alten Oper / Frankfurt am Main
1988: Schloss Philippsruhe / Hanau
1994: Kunstverein / (Neuenburg-)Zetel
Leßmann & Lenser Galerie / Rodgau(-Jügesheim)
1995: Galerie Schrade / Lindau
1996: Landesvertretung Hessen / Bonn
1997: Leßmann & Lenser Galerie / Rodgau(-Jügesheim)
1998: Dominikanerkloster / Frankfurt am Main
Zeichnungen Juridicum der Johann Wolfgang Goethe-Universität / Frankfurt am Main
1999/2000: Retrospektive Museum / Goch
2000: Museum im Spital / Bad Hersfeld
2001: Skulpturenkabinett / Freiburg im Breisgau
2002: visuelle Partituren (Plastiken) Dominikanerkloster / Frankfurt am Main
2003: Galerie König / Hanau
2004: Plastiken und Zeichnungen Schloss Schillingsfürst / Schillingsfürst
2008: Skulpturen – Zeichnungen Kunsthalle / Gießen
2010: Kunstverein / Trier
Galerie Schiller / Heidelberg
Skulpturen und Zeichnungen Historisches Museum / Hanau
erkennbar aus einem Halle der Stiftung für Konkrete Kunst / Freiburg im Breisgau
Skulpturen Galerie m50 / Frankfurt am Main

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl):
1973-’76: Plastiken auf der Ziegelhütte Neue Darmstädter Sezession / Darmstadt
1973: Exerzitium Rom/Tivoli (internationales Bildhauersymposium)
first british international drawing Biennale / Middlesbrough
1975: Zeichnungen Airportgallery / Paris-Orly
Kommunale Galerie / Frankfurt am Main
1979: Skulpturengarten / Bad Nauheim
1980: Bildhauersymposium Mühltal / Langen (Hessen)
Skulpturen und Plastiken in Hessen Hessischer Rundfunk / Frankfurt am Main
Freiplastiken im Stadtgebiet / Osnabrück
1981: (Groß-)Skulptur Weserlust Kulturtage / Bremen
1982: Dominikanerkloster / Frankfurt am Main (Katalog)
1984: Holz Leinwandhaus / Frankfurt am Main
Bildhauersymposium / Gießen
1989: neue Gruppe Haus der Kunst / München
1990: neue Gruppe Haus der Kunst / München
1991: Kapitel 2 zur Kunst in Frankfurt Karmeliterkloster / Frankfurt am Main
1996: europäische Bildhauerzeichnungen Sparkasse / Esslingen
architektonisch-räumliche Visionen (europäische Malerei und Zeichnung) Sparkasse / Karlsruhe
1998: Art Frankfurt (vertreten durch Leßmann & Lenser Galerie, Rodgau) / Frankfurt am Main
3 hessische Künstler zu Gast in Kleipeda (Litauen)
frankfurter Freundeskreis Skulpturenkabinett / Freiburg im Breisgau
1999: Duettini Galerie König / Hanau
2000: MailArt Artmuseum / Dubai
2001: Galerie D.Chiquet / Basel
Romanik meets Modern Art / Bad Wimpfen
2005: 3 Steinbildhauer Galerie Netuschil / Darmstadt
2006: JAMBOREE Musem / Goch
2008: Croissant und seine Schüler Kunstverein / Speyer

Arbeiten in öffentlichen Sammlungen / in öffentlichem Raum:
an der Wasserburg, Bad Vilbel
an der Weser, Bremen
Berufsbildungswerk Südhessen, Karben
Chemische Untersuchungsanstalt des Landes Hessen, Wiesbaden
Danteplatz, Heidelberg (durch Galerie Dr.Uwe Hinkforth)
DirectBank, Frankfurt am Main
Druckerei Haußmann, Darmstadt
Hessische Landesbank, Frankfurt am Main
Johanniskirche, Hanau
Kirche St.Marien, Neu-Anspach / Taunus
Kurpark, Bad Wildungen
Land Hessen
Marktplatz, Bad Hersfeld
Mühltal, Langen (Hessen)
Museum Goch
Museum Schloss Philippsruhe, Hanau
Museum Würth, Künzelsau
Oberhessisches Museum, Gießen
Stadt Frankfurt am Main
Stadt Gießen
Stadt Yach (Kreis Emmendingen)
Stiftsbezirk, Bad Hersfeld

zur homepage des Künstlers