Arbeiten auf Papier / Objekte aus Stein von Alice Meister / Christoph Jakob

  Ausstellung vom 15. August bis einschl. 12. September 2020

© Alice Meister

© Christoph Jakob

Bereits während ihrer Ausbildung an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main begann Alice Meister sich mit der Farbe auseinanderzusetzen – besonders mit der Vielfalt von Farbverläufen. Den Drang, Grenzen zu überschreiten, findet man schon in frühen Arbeiten von Alice Meister: Fundstücke aus Natur und Zivilisation wurden verfremdet und in kastenförmigen Formaten zu einer ganz eigenen „Weltanschauung“ vereint. In den späteren Jahren fand sie im Aquarell den Schwerpunkt ihrer Arbeit. Ihr Medium ist das Wasser, in dem sich die Farbe auflöst, transzendiert und aus der neutralen Phase einen neuen Wert hervor bringt. Von der Zartheit der Verläufe bis hin zur vollen Kraft der Farben wird in der Gesamtkonzeption der Aquarelle ausgelebt. Große Spannung, durch die Ein-
fachheit und Schlichtheit eines parallelen Bildaufbaus, entsteht.
Den Werken geht eine wunderbare Entwicklung im Landschaftsaquarell voraus. Auch dort reduziert die Künstlerin die Formensprache auf minimale Andeutungen von Konturen, die den Betrachter dazu herausfordern, den Bildern in der eigenen Vorstellung weiter Gestalt zu geben. Während die Landschaftsaquarelle noch die Harmonie suchen, gehen die freien Arbeiten experimentell bis an die Grenzen dessen, was ein Blattformat an Kontrasten zulässt.
Das Spätwerk der Künstlerin lässt ahnen, dass sie in Ihrem Lebenslauf gewaltige Gegensätze zu bewältigen hatte, die sie retrospektiv in ihren graphischen Bildgestaltungen verarbeitet. Es ist ihr gelungen, in allen Werken, eine positive lebensbejahende Aussage zu vermitteln.
Unübersehbar fand sie Anregungen in den Bildern von Mark Rothkos Werk, das sie genau studierte ohne es kopieren zu wollen! Auch ihre Bilder entziehen sich einer inhaltlichen Analyse und setzen konsequent auf die kraftvolle Wirkung der Farbe. Wer sich auf den Prozess des Sehens einlässt, wird besänftigt oder auch, durch harte Gegensätze, gefordert. Die richtigen Proportionen der kontrastierenden Flächen schaffen Gleichgewicht.
1942: geb. in Breslau, Schlesien (heute Polen)
1960: Studium an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main
seit 1966: lebt und arbeitet als selbstständige Graphik-Designerin und freie Künstlerin in Frankfurt am Main
–  Mitglied im Deutschen Werkbund Hessen
–  Studienreisen u.a., nach Griechenland, nach Russland in die Schweiz, in die Türkei und nach Tunesien
–  Hauptarbeitsgebiete: Corporate Design und Logoentwicklungen, Ausstellungsgestaltung und Drucksachengestaltung für Kultureinrichtungen
–  Informationstafeln und Broschüren für historische Gärten / u.a. für:
staatliche Schlösser und Gärten Hessen (Bad Homburg v.d.Höhe), Kulturstiftung in Dessau-Wörlitz,  Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe (Darmstadt), Stiftung Weimarer Klassik
–  Gestaltung der Alzheimer Gedenkstätte Campus der Wolfgang-Goethe-Universität (Frankfurt am Main)
–  Gestaltung der Gedenktafel Brandnacht (Darmstadt)
–  Gestaltung des Messestandes historische Gärten Deutschland für die Denkmalmesse (Leipzig)
–  Konzeption und Gestaltung der Ausstellungen Gartenkünstler Siesmayer im Palmengarten (Frankfurt am Main), Gartenkünstler Sckell (Wiesbaden-Biebrich), Reliqientranslation für die Einhardbasilika (Steinheim an der Murr), karolingische Kloster Lorch, Fürst Franz und seine Sukkulentensammlung, Schloss Dyck (Jüchen)
–  Buchillustration für die Meditationsreihen des Köselverlages und des Fischer Verlages
Ausstellungen:
Studio der Kunsthalle Darmstadt
mit Ott Hoffmann
Kunsthalle Offenbach am Main
SommerakademieSalzburg (A) bei Wolf Vostell
Petersburger Hängung IV, Galerie m50, Oberursel (Taunus)
Arbeiten auf Papier / Objekte aus Stein (zs. m. Christoph Jakob), Galerie m50, Oberursel (Taunus)
https://www.alice-meister.de/
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„Die Arbeit am Stein ist oft eine Gratwanderung, ein ständiges Abwägen. Hartgestein ist wie Glas, es splittert einfach
weg, wenn man es falsch anpackt. Ich liebe diese Oberfläche, die Geschichten erzählt, und den kühlen Kern, den man da herausschälen kann.“ (Christoph Jakob in einem Interview am 12.10.06)
Der Künstler Christoph Jakob seine zwingt seine gestalterische Idee dem Stein nicht auf. In sensibler Korres-
pondenz mit den natürlichen Gegebenheiten des Materials erwächst das gestalterische Konzept im Einklang mit den Eigenschaften des Steins. „Es ist die Auseinandersetzung zwischen meinem Willen und dem Gestein“, formuliert es Christoph Jakob selbst. Jakobs Energie gilt der Statik des Steins, die er aufbricht, um ins Innere, zum Kern des Steins vorzudringen. Gefühlvoll beachtet er, dass jeder Stein ein eigenes, auf seine spezielle Materialität eingehendes, Verfahren fordert.
Die angestrebte Form ist als Idee schon vor dem Eingriff vorhanden. Der Stein birgt die Form in sich, muss ihm aber – durch Reduktion der vorhandenen Materialität – gestalterisch abgerungen werden. Es entstehen Steinskulpturen, die Ruhe und Kraft ausströmen, da der Künstler stets eine harmonische Balance zwischen den gestalterischen Eingriffen und der Eigendynamik des Steins, seiner Oberflächeneigenschaften, seiner farblichen und strukturellen Eigenheiten zu wahren weiss. Der Betrachter spürt diese Anmutung des reizvollen Kontrasts der Härte und Sprödigkeit des Materials steht und wie die Schwere des Steins zum Leichten zu wenden ist.      (unter Verwendung: Elisabeth Claus, Neuer Kunstverein Aschaffenburg)
1973: geb. in Erlenbach am Main
1997 – ‘99: Studium der Bildhauerei an der Kunsthochschule in Alfter
lebt und arbeitet als freier Künstler in Kleinwallstadt
2001: Bildhauersymposium in Larvik (N)
2005: Nord-Art, Rendsburg
           Bildhauersymposium in Tauberbischofsheim
2007: ins Licht gerückt IV, Neuer Kunstverein Aschaffenburg
           Perpetuum, Künstlerhaus Kempten
Förderpreis des bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst
2008: stumme Zeugen, Kulturspeicher Würzburg
           Skulpturen am Main, Schlosswiese Aschaffenburg
           Galerie Auden, Bad Homburg v.d.H.
2009: crossroads, Galerie Leßmann & Lensen, Rodgau-Jügesheim
           selections, Galerie Landskron & Schneidzik, Nürnberg
          Galerie Epikur, Wuppertal
2010: internationales Symposium Grafenhausen
           Kunstverein Buchen
2011: Architektouren Haus der Begegnung, Sulzbach am Main
           Galerie flow fine art, Leverkusen
2012: Förderpreis für zeitgenössische Kunst, Aschaffenburg
           Alt-Stadt Galerie, Mainz
           Galerie Gartenhaus, Babenhausen
2013: Galerie flow fine art, Leverkusen
           Galerie Rottmann 5, München
           Galerie Nelly 5, Aschaffenburg
           Bildhauersymposium in Kirchheim
2014: Skulpturensommer im botanischen Garten Ulm
2015: more news from nowhere, Kunstverein Bad Homburg v.d.Höhe
2016: Lust auf Wandel, Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg
2017: Neue Galerie Kloster Bronnbach
           UNGREIFBAR, Jesuitenkirche Aschaffenburg
2018: Galerie Schäfer, Wiesbaden
           Spessartmuseum Lohr
           Skulpturen in der Stadt, Marktheidenfeld
2019: Schichtungen (zs. m. Eckhard Gehrmann), Galerie in der Trinkkur-Anlage, Bad Nauheim
2020: Arbeiten auf Papier / Objekte aus Stein (zs. m. Alice Meister), Galerie m50, Oberursel (Taunus)
           Skulpturen, Bad Salzhausen
           Galerie Sassen, Köln
Kunst am Bau:
2003: Skulpturengruppe Bürger, Sparkassenarena Elsenfeld
2004: Außenanlage der Fa. Allmaric, Unterthingau
2005: Brunnen, Fa. Ott, Lengenwang
2006: Denkmal, Schlosspark Wächtersbach
2007: Außenanlage der Fa. Ott, Lengenwang
2010: Parkgestaltung, Grundschule Lengenwang
2011: Brunnenanlage in Memmelsdorf
           Brunnen, Fa. Mercedes in Potsdam
2012: 2.3.1, Haus der Begegnung, Sulzbach am Main
2013: Brunnen in Frankfurt am Main, in Friedberg (Hessen), in Mainz und in Sulzbach am Main
2015: Kreis, Klinikum Aschaffenburg
           Skulpturengruppe, Museen der Stadt Aschaffenburg
           Mäander im Weinberg, Rückbesinnungs-Weg in Elsenfeld
2016: Skulpturengruppe concarver, Fa. Optima, Scheuerfeld
2018: Denkmal zur Flurbereinigung, Gemeinde Johannesberg
https://christophjakob.de/